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Das Weinland USA

Die USA sind die grössten Weinerzeuger ausserhalb Europas. Das Weinbau-Dorado der USA ist Kalifornien.

USA – Wein aus dem «Land der unbegrenzten Möglichkeiten»

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind sowohl flächenmässig als auch gemessen an der Bevölkerung der drittgrösste Staat der Erde. 50 Bundesstaaten bilden ein Land mit Reichtum an atemberaubenden Naturkulissen, weltbekannten Metropolen und verschiedenen Kulturen. Als Wirtschafts- und Handelsmacht belegen sie gar Rang 1.

Auch im Weinbau sind die USA heute fest etabliert. Mit rund 24 Millionen Hektoliter (2018) sind sie hinter Italien, Frankreich und Spanien der viertgrösste Weinproduzent der Welt. Kaum zu glauben, aber in jedem einzelnen der 50 Bundesstaaten wird heute Wein angebaut! Selbst im Süden von Alaska und in Höhenlagen der Hawaii-Insel Maui wird etwas Weinbau betrieben. Über 90% der insgesamt 440‘000 Hektaren Reben konzentrieren sich aber auf die Staaten Kalifornien, Washington und Oregon.

Geschichte

Klima

Regionen

Rebsorten

Zahlen und Fakten

Die Wein-Geschichte Amerikas – jung und dynamisch

Im Vergleich zu der Geschichte der «Alten Weinwelt» in Europa präsentiert sich jene von Amerika als sehr jung und überaus dynamisch. Ihre Anfänge gehen auf das 16. Jahrhundert zurück, als Hugenotten in der Nähe von Jacksonville in Florida die ersten Weingärten anlegten. Rund 200 Jahre später liessen sich mexikanische Siedler in der Gegend um San Diego nieder und pflanzten hier die ersten Reben. Es war jedoch der Goldrausch Mitte des 19. Jahrhunderts, welcher den Weinbau im nördlichen Teil Kaliforniens massgebend prägte. Massen von Immigranten aus Europa wurden von diesem plötzlichen Reichtum angelockt. Einige von ihnen brachten aus ihren Heimatländern wertvolles weinbauliches Fachwissen mit. Sie fanden idealste Bedingungen vor und legten grosszügige Rebgärten an. Dank der Fertigstellung der Transkontinentalen Bahnlinie 1869 konnten sich ihre Weine schnell und kostengünstig auch im Osten Amerikas verbreiten und später auch in vielen europäischen Ländern.

1919 brachte die Prohibition der gesamten amerikanischen Weinbranche einen herben Rückschlag. Die meisten Weingärten wurden gerodet und neu mit Tafeltrauben bepflanzt. Wegen der Weltwirtschaftskrise und dem Zweiten Weltkrieg dauerte es bis weit über das Ende der Prohibition hinaus, bis die Weinwirtschaft zögerlich wieder in Gang kam. Was danach folgte, war ein märchenhafter Boom. Fast aus dem Nichts entstand eine riesige Wein-Industrie. Neben belanglosen Massenweinen und korrekten Tafelweinen haben jedoch viele US-Qualitätsweine in kurzer Zeit eine Spitzenposition auf dem internationalen Weinmarkt errungen.

Sämtliche Klimazonen in einem Land

Die Vereinigten Staaten weisen sämtliche Klimazonen auf - vom Tropenklima auf Hawaii bis hin zum arktischen Klima in Alaska. Das eigentliche Kernland zwischen dem 24. und 49. nördlichen Breitengrad ist überwiegend von gemässigtem Klima geprägt. Im Innern des Landes herrscht kontinentales Klima vor mit kalten Winter und heissen Sommer. Dabei sind plötzliche Temperaturstürze sehr charakteristisch.

Da es praktisch keine Quergebiete gibt, kann vom Norden nach Süden polare Kaltluft einströmen und umgekehrt auch tropische Warmluft vom Süden nach Norden vordringen. In den Grenzbereichen bilden sich dadurch oft heftige Tornados.

Kalifornien im Südwesten und Florida im Südosten geniessen eine Art frisches «Mittelmeerklima» mit milden Winter und warmen Sommer und sind damit ganz besonders für den Weinbau prädestiniert.

Die wichtigsten Weinregionen der USA

Weinbau gibt es mittlerweile in den USA in allen Bundesstaaten. Am absolut bedeutendsten ist jedoch ganz klar Kalifornien, wo gegen 90% der gesamten US-Rebfläche liegen. Dahinter folgen Washington mit 4%, New York mit 3%, Oregon und Texas mit je 1%. Alle übrigen Gebiete machen zusammen nur gerade 2% aus.

Kalifornien – Sonnen-Staat mit einzigartigen Voraussetzungen

Wer bei uns in Europa von kalifornischem Wein schwärmt, meint primär die hochstehenden Gewächse aus dem Napa Valley, Sonoma Valley oder Mendocino. Doch nur ein kleiner Teil der kalifornischen Weine stammt aus einem dieser bekannten Anbaugebiete.

Rund 80% aller Weinreben stehen im Central Valley. Dieses riesige, topfebene Tal umfasst mehr als die Hälfte der Längenausdehnung Kaliforniens und trennt dabei das Sierra-Nevada-Gebirge von der hügeligen Küstenkette entlang des Pazifiks. Das Terroir ist sehr vielfältig und entsprechend findet sich beinahe für jede Rebsorte eine geeignete Lage. So ist es kein Wunder, dass im gesamten Staat mehr als 100 verschiedene Sorten kultiviert werden.

Die beiden weltbekannten Regionen Nappa Valley und Sonoma Valley liegen rund eine Autostunde nördlich von San Francisco. Hier wachsen die begehrtesten Reben des Landes. Das Nappa Valley ist der Sitz einiger ganz grosser Weingüter mit idyllischen Städtchen, eleganten Unterkünften und eindrucksvollen Verkostungsräumen. Im Sonoma County ist alles etwas kleiner und intimer. Beiden ist gemeinsam, dass auf ihren Böden Weine von einzigartigem Format wachsen. Im unteren Teil dieser Täler findet man nährstoffreiche Sedimentböden. Der mittlere Teil ist geprägt von Kalkstein und im oberen Teil wird der Boden zunehmend vulkanisch.

Bei einem derart vielfältigen Terroir findet sich für beinahe jede Rebsorte ein geeigneter Ort. Im gesamten Staat werden mehr als 100 verschiedene Rebsorten kultiviert und geben den Winzern die Möglichkeit, komplexe, einzigartige und ausdrucksstarke Weine und Cuvées zu keltern.

Die beiden weitaus populärsten sind Chardonnay und Cabernet Sauvignon. Bei den Weissweinsorten folgen hinter Chardonnay: Pinot Gris, RieslingSauvignon Blanc. Bei den Rotweinen folgen nach der Cabernet Sauvignon die Sorten Zinfandel, Pinot NoirMerlotSyrah und Petite Syrah.

Oregon und Washington – im pazifischen Nordwesten

Zum Gebiet des pazifischen Nordwestens gehören auch die Staate Washington und Oregon. Im Gebiet Washington State gedeiht der Wein vorwiegend an den Hängen der beiden Regionen Columbia Valley und das benachbarte Yakima Valley. Beides sind heute blühende Weinbaulandschaften mit einer bemerkenswerten und qualitativ hochwertigen Weinproduktion.

New York im Osten

Die traditionsreichsten Weinbaugebiete von New York State liegen nordwestlich der Stadt am Eriesee. Der See wirkt mässigend auf warme Sommertemperaturen und ebenso auf kalte Winter ein. Die Weingärten New Yorks liegen mehr oder weniger auf der gleichen geografischen Breite wie jene von Bordeaux. Das Gebiet wird daher gerne auch «das Bordeaux Nordamerikas» oder «das kleine Bordeaux» genannt.

Von den circa 12'000 Hektar Rebfläche liegen hier allein 8'000. Der See wirkt mässigend auf warme Sommertemperaturen und ebenso auf kalte Winter ein. Die Böden bestehen zumeist aus Sand und Lehm. Das eher kühle Klima eignet sich vorwiegend für Chardonnay und Riesling. In einigen Lagen kann sogar Pinot Noir, Cabernet Sauvignon und Merlot angebaut werden.

Texas im Süden

Wer Texas hört, denkt sofort an Cowboys und Cowgirls, Rodeo reiten und kernige Country Music. Wein passt nicht unbedingt in die Klischeevorstellung vom Wildwest-Staat Texas. Allerdings war Texas ursprünglich spanisch-mexikanisch geprägt, ehe sich der Staat 1836 selbständig machte und 1845 als 28. Staat in die amerikanische Union aufgenommen wurde. Die ersten Reben wurden hier bereits 1662 von Missionaren gepflanzt.

Heute erstreckt sich das Weinbaugebiet über gut 400‘000 Hektaren auf einer Höhe zwischen 910 und 1‘220 Meter über Meer. Das sonnige Klima mit warmen, trockenen Tagen und kühlen Nächten bietet den Reben ideale Voraussetzungen. Mit viel Kapitaleinsatz ist in den letzten Jahrzehnten eine bemerkenswerte Weinlandschaft entstanden, welche Kennerinnen und Kenner nicht aus den Augen lassen.

Das Texas Hill Country ist heute ein wahres Wein El Dorado und weist pro Jahr über 5 Millionen Besucher auf. Es ist nach dem Napa Valley in Kalifornien die meistbesuchte Weinregion den Vereinigten Staaten.

Für die Rotweinbereitung wird in erster Linie Cabernet Sauvignon angebaut. Bei den Weissweinsorten sind es Chardonnay, Sauvignon Blanc, Riesling, Chenin Blanc und Sémillon.

Zahlen und Fakten

Gesamte Rebfläche

440‘000 Hektaren

Durchschnittliche Produktion pro Jahr

20 bis 30 Mio. Hektoliter

Jährlicher Weinkonsum per Kopf

12,4 Liter

Qualitätsstufen

Die Bundesbehörde «Bureau of Alcohol, Tobacco and Firearms» (ATF) kontrolliert den Weinbau in den USA. Es gibt jedoch kein System von Qualitätsstufen und bei der Traubenproduktion keine gesetzlichen Mengenbegrenzungen. Die Rebsorten Politik ist sehr liberal.

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