Primär entstehen Biogene Amine während dem biologischen Säureabbau. Somit können frische Weisswein, Rosé und einfache saubere Rotweine kategorisch ausgeschlossen werden. Dabei wandeln Milchsäurebakterien übrige freie Aminosäuren durch aerobe Verstoffwechselung (unter Sauerstoffzufuhr / oxidativer Ausbau) in die entsprechenden Biogenen Amine um. Zum Beispiel entsteht aus der Aminosäure Histidin das Histamin. Doch auch Essigsäurebakterien oder andere bakterielle Stämme sind hungrig auf die nahrhaften Aminosäuren. Und so kommt es, dass in Gebieten mit erhöhtem Pilzdruck und nicht immer idealer Kellerhygiene vermehrt Histamin vorkommen kann. Zudem erhöhen schlecht selektionierte Lesen, unkontrollierte Spätlesen, Nachtrocknung am Stock oder in Kisten, Holzausbau in alten oder neuen Fässern den potentiellen Befall um ein Vielfaches.
Diese etwas knappe Gruppierung darf heute jedoch nicht mehr pauschal angewandt werden. Die modernen Kellereibetriebe und der stetig steigende Bildungsgrad haben überall zu deutlichen reduziertem Befall geführt. Heute kann ein einfacher Spätburgunder aus Baden weit mehr Biogene Amine enthalten als ein Barolo mit sehr reifem Traubengut, drei Jahre Barrique und 2 Jahren Flaschenreife. Im Produkt Wein spricht man von sechs relevanten Biogenen Amine, welche bei erhöhten Konzentrationen 95% ausmachen. So lange der Wein geniessbar ist, werden sie nie eine physiologisch gefährliche Konzentration erreichen. Da gibt es mit Soja, Käse, Fisch und Fleischprodukten absolute Histaminbomben welche Wein bei weitem übertreffen.